Die ersten Jahrzehnte des Internets waren hauptsächlich durch einen sogenannten "Digitaloptimismus" geprägt. Es wurde liberal-optimistisch argumentiert, dass das Internet ein freier Raum sei und Individuen kreativ-unternehmerisch ihre eigenen Lösungen entwickeln würden. So entstanden digitale Anwendungen, ohne gesetzliche Vorgaben durch politische Entscheidungsträger.

Über die 2000er- und 2010er-Jahre ist das Internet "gewachsen" und so sind Plattformen (primär US-amerikanisch) inzwischen ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Dabei ist der digitale Horizont nur durch wenige Anbieter wie Facebook oder Instagram gezeichnet, da Social Media-Plattformen sogenannte "Winner-Takes-It-All"-Effekte aufweisen.

Im Vergleich dazu hat sich politisch wenig getan. Die Europäische Union hat erst in den letzten Jahren verstanden, dass eine Regulierung des Internets notwendig ist (bspw. DSGVO). Da jedoch ein Aufbau eigener Plattform auf EU-Ebene bislang in den Kinderschuhen steckt (siehe EU Voice und EU Video), lässt sich davon ausgehen, dass wir auch in naher Zukunft kein Facebook oder Instagram mit europäischen Werten sehen werden.

beantwortet von: Pepe Bellin ​​​​​​​